Cosmic-Forschungswoche – JETZT anmelden!

Liebe Schülerzeitungsleserinnen und -leser,

es gibt mal wieder einen neuen Bericht aus der Welt der Teilchen.

In den Osterferien findet im Erlanger Schülerforschungszentrum (ESFZ) für Bayern ein Forschungscamp, das sog. Erlanger Schülerforschungscamp statt. Wenn du mindestens 16 Jahr alt bist, kannst du dich unter www.esfz.nat.uni-erlangen.de noch bis 14.3. anmelden.

Ich war letztes Jahr dabei und kann euch das Camp nur empfehlen: Es dauerte eine Woche und gliederte sich in die Bereiche `Eigene Ideen´ und `Kosmische Strahlung´. Die Teilnehmer reisten von überall aus Deutschland an. Aus Erlangen nahmen leider nur zwei Teilnehmer an dem Praktikum teil. Ich glaube aber, dass es in Erlangen bestimmt mehr Schülerinnen und Schüler gibt, die Spaß an diesem Camp haben könnten und will deshalb die Werbetrommel schlagen und über das Camp informieren.

ESFZ – Eigene Ideen:

Hier kann jeder teilnehmen, der einem physikalischen Projekt im Rahmen von Jugend-forscht nachgehen will und technische oder personelle Unterstützung braucht. Aber auch jedes andere physikalische Projekt findet Unterstützung. Die Projekte waren vielfältig – von Untersuchungen von Pflanzen im Gewächshaus über die Entwicklung einer Nebelkammer bis zum Bau einer Digitalkamera. Fleißig haben die Teilnehmer an ihren Projekten gewerkelt, Messungen gestartet, ausgewertet, Probleme gelöst und Spaß gehabt. Natürlich wurde auch untereinander beraten und geholfen, was am Ende zu tollen Ergebnissen führte.

 

ESFZ-Kosmische Strahlung:

Bei uns `Cosmics´, war das große Thema diesmal Myonen. Das sind Teilchen, die zur kosmischen Strahlung gehören und sich beinahe mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Beispielweise schleudern Sonnenwinde Teilchen ins Weltall, welche auf unsere Atmosphäre treffen und streuen. Schematisch dargestellt ähnelt das ganze einem Wahrscheinlichkeitsbaum. Ganz unten sind Myonen einzutragen und weiter oben Protonen. Diese einfach negativ geladenen Myonen fallen wie unsichtbare Regentropfen um uns herum auf die Erde.

Wir waren also auf Myonenjagd, oder wie es in der Fachsprache heißt: Wir duften Myonen detektieren (mit Hilfe von Nachweisgeräten/Detektoren sichtbar machen).

cosmic

Im Laufe der Woche haben wir zudem die durchschnittliche Lebensdauer eines Myons gemessen, wie auch deren Geschwindigkeit und die Anzahl der Myonen in Abhängigkeit vom Winkel zu den Messgeräten. Unsere Messungen ergaben, dass die Wissenschaftler vor uns mit ihren Behauptungen recht hatten. 😉 .

 

Das Ganze klingt für euch vielleicht zuerst einmal langweilig, aber mit ein bisschen Fanta und unseren selbst gebauten Versuchsaufbauten war es ein riesiger Spaß.

Am letzten Tag gab es eine Präsentation von „Zombies“, da alle Teilnehmer wegen der abendlichen Plauderstunden „hundemüde“ waren. Um eine Teilnehmerin zu zitieren „Zu viel Koffein, zu wenig Schlaf“ und eine weitere „Ich bin müde aber glücklich“.

Das Camp begann jeden Tag so gegen neun Uhr mit gemeinsamem Frühstück, später Mittagessen in der Mensa der Universität mit Kuchen und dem Abendessen in verschiedenen Erlanger Restaurants. Wir diskutierten, philosophierten und freuten uns alle darüber in einer Gemeinschaft zu sein, bei der die anderen Teilnehmer die eigene Begeisterung für Physik teilten. Im Laufe der Woche wuchsen wir alle zu einer kleinen Familie zusammen und einige von uns haben sich schon für ein weiteres ESFZ  im Sommer verabredet.

Fragen- Wissen- Begeisterung- Handeln- Physik

Das ist das ESFZ.

Mein persönliches Fazit:

Einen Einblick in die Physik erhält man nicht, indem man im Physikunterricht Wissen ansammelt. Wer sich für Physik interessiert, braucht zudem Informatikkenntnisse, um Berechnungen und Auswertungen anstellen zu können. Deshalb sollten bereits in der Schule Schüler die Gelegenheit wie auch entsprechende Unterstützung bekommen, kleine Physikprojekte eigenständig umzusetzen. Die Cosmic-Forschungswoche im ESFZ ist für jeden geeignet, der sich für Teilchen interessiert und gerne mit anderen zusammen arbeiten will.

Eure Teilchenweltbotschafterin

Esther Ohnesorge